Ökostrom günstige Anbieter finden
Mit dem Begriff Ökostrom wird üblicherweise elektrische Energie
bezeichnet, die aus umweltfreundlichen erneuerbaren Energiequellen
stammt und Bestandteil einer nachhaltigen Energieversorgung ist. Dies
geschieht in Abgrenzung zu konventionell erzeugtem Strom aus
Kernenergie und fossilen Energieträgern, wie hauptsächlich Kohle,
Erdöl und Erdgas. Gleichbedeutende Begriffe sind Grünstrom und
Naturstrom.
„Ökostrom“ ist kein geschützter Begriff und kein Qualitätsbegriff im
Sinne eines allgemein akzeptierten Kriterienkatalogs. Unterschiedliche
Auslegungen sind in Gebrauch:
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In Österreich ist im Ökostromgesetz definiert, dass jeder Strom, der
aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt wurde, als Ökostrom gilt.
Bei Pumpspeicherkraftwerken gilt das nur für die Nutzung des
natürlichen Zulaufs, nicht für hochgepumptes Wasser.
- In Deutschland gibt es keine verbindliche Definition.
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Der Bundesverband Erneuerbare Energie lässt die Bezeichnung
„Ökostrom“ aufgrund der losen Sprachregelung für alles zu, das
wenigstens zur Hälfte aus erneuerbaren Energien wie Windenergie,
Bioenergie, Solarenergie, Hydroenergie und Geothermie stammt. Die
andere Hälfte muss in diesem Fall aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
kommen. Es wird argumentiert, dass diese als Übergangslösung zu
fördern seien, um den Ausstieg aus fossiler und atomarer
Stromerzeugung zu beschleunigen.
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Umweltschutzorganisationen schließen zuweilen Großwasserkraft vom
Ökostrom-Begriff aus. Sie kritisieren z. B. Mammutprojekte wie den
Drei-Schluchten-Damm in China als unökologisch.
Heutzutage ist es möglich mit einem Vergleich wie hier bei uns einfach
Ökostrom günstige Anbieter zu finden, diese müssen tatsächlich nicht
teurer sein als konventioneller Strom
Erzeugungszertifizierung
Die Erzeugungszertifizierung bezieht sich immer auf Erzeugungsquellen
und garantiert dem Abnehmer die Herkunft der Energie aus erneuerbaren
Energien. Diese Art der Zertifizierung wird in der Regel auf der
Handelsebene verwendet. Abnehmer sind meist Anbieter von
Ökostromprodukten.
Die wichtigsten Erzeugungszertifizierungen sind TÜV SÜD Erzeugung EE
und naturmade star. Verbreiteter ist das Renewable Energy Certificate
System (RECS), welches die Erzeugung von Ökostrom ohne weitergehende
Anforderungen nachweist. RECS-Zertifikate werden europaweit rege
gehandelt.
TÜV SÜD Erzeugung EE
Qualitätszeichen für Strom aus 100 % erneuerbaren Energiequellen.
Folgende Kriterien müssen erfüllt werden:
Qualität:
-
Produktion von Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen
- Einhaltung der Legal Compliance
- Zertifizierung der Nettostrommenge bei allen Energiesystemen
-
Vorliegen einer Herkunftsdeklaration mit genauen Angaben zu den
Kraftwerken
-
Vorliegen einer Energiebilanzierung des produzierten und
weiterverkauften Stromes
- Verpflichtung zu einer nachhaltigen Unternehmenspolitik
Ökologische Kriterien:
- Einhaltung der national geltenden Regelungen
Optionale Anforderungen:
- Erzeugung EE+: Zusicherung von Arbeits- und Leistungszusagen
- Erzeugung EE neu: Neuanlagenkriterien für Wasserkraftanlagen
Erzeugung EE+: Die Zertifizierung des Moduls „Erzeugung EE+“
(Zusicherung von Arbeits- und Leistungszusagen) kann im Normalfall nur
für einen Anlagenpool erfolgen. Mit dem zertifizierten Anlagenpool ist
der Zertifikatnehmer in der Lage dem Belieferten zuzusichern, dass der
angefragte Fahrplan (Lastprofil) zu jedem Zeitpunkt mit dem
Anlagenpool produziert werden kann. Die Einhaltung des Moduls
„Erzeugung EE+“ ist insbesondere für die Belieferung von
Ökostromprodukten geeignet, die nach dem TÜV SÜD Stromproduktstandard
„EE02“ zertifiziert sind (Zertifizierung von Stromprodukten aus
erneuerbaren Energien mit zeitgleicher Lieferung).
Erzeugung EEneu: Die Zertifizierung des Moduls „Erzeugung EEneu“
(Neuanlagenkriterien für Wasserkraftanlagen) ist möglich, sofern es
sich bei der zu zertifizierenden Anlage um ein neu erschlossenes
Wasserkraftpotenzial handelt; oder eine umfassende Anlagenüberholung
oder ein Anlagenersatz vorgenommen wurden; oder eine
Kapazitätserhöhung mit einer Jahresmehrproduktion durchgeführt wurde.
Mit der Zertifizierung der Anlage verfügt der Zertifikatnehmer über
einen Nachweis, dass seine Anlage eine Neuanlage im Sinne des TÜV SÜD
Standards ist, deren Inbetriebnahme nicht länger als 36 Monate
zurückliegt. Die Zertifizierung des Moduls „Erzeugung EEneu“ ist
insbesondere für die Belieferung von Ökostromprodukten geeignet, die
nach dem TÜV SÜD Stromproduktstandard „EE01“ zertifiziert sind.
Naturemade star
naturemade ist das in der Schweiz entwickelte Qualitätszeichen für
Strom aus 100 % erneuerbaren Energiequellen. Folgende
Grundsatzkriterien müssen erfüllt werden:
Qualität:
-
Produktion von Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen
- Einhaltung der Legal Compliance
- Zertifizierung der Nettostrommenge bei allen Energiesystemen
-
Vorliegen einer Herkunftsdeklaration mit genauen Angaben zu den
Kraftwerken
-
Vorliegen einer Energiebilanzierung des produzierten und
weiterverkauften Stromes
- keine Verwendung von gentechnisch verändertem Material
Ökologische Verbesserungen:
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Einführung eines Umweltmanagementsystems für größere Unternehmen
Sonstige Kriterien:
- Mitgliedschaft beim VUE
- Verpflichtung zu einer nachhaltigen Unternehmenspolitik
Darüber hinaus bürgt es für die Einhaltung zusätzlicher strenger und
umfassender ökologischer Auflagen und zeichnet besonders
umweltschonend produzierten Strom aus. Dies wird erreicht durch
folgende Maßnahmen:
- Beurteilung der Nachhaltigkeit auf globaler Ebene
- Beurteilung der Nachhaltigkeit auf lokal-regionaler Ebene
Es ist fast ausschließlich in der Schweiz verbreitet.
Ökostromanbieter
Mehrere Ökostromanbieter wollen den Anteil der erneuerbaren Energien
am deutschen Strommix erhöhen und investieren deshalb in neue Anlagen.
Ihre Kunden sind vor allem ökologisch und politisch interessierte
Bürger und Unternehmen, die gerade in den Anfangsjahren bereit waren,
höhere Preise zu zahlen. Inzwischen ist diese Preisdifferenz
weitgehend verschwunden.
Die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) wurden 1994 als GmbH gegründet
und begannen 1997 zunächst mit 1700 regionalen Kunden. Ab 1999 boten
die EWS bundesweit Ökostrom an und hatten im Jahr 2014 rund 150.000
Kunden. Gemäß Zertifikat des TÜV Nord gewährleistet die EWS „eine
zeitgleiche Vollversorgung der Kunden (bezogen auf Tageswerte).“
1996 wurde die unit energy AG gegründet, die ab 1999 gemeinsam mit dem
niederländischen Stromversorger Nuon deutschlandweit Ökostrom anbot.
Unter dem Markennamen unit[e] naturstrom wurden Kunden hauptsächlich
in den mittel- und süddeutschen Filialen der Deutschen Post AG
gewonnen. Die Kunden wurden später von Greenpeace Energy übernommen.
2007 ging das Unternehmen in die Insolvenz.
Die Naturstrom AG wurde 1998 von Vertretern mehrerer Naturschutz- und
Erneuerbare-Energie-Verbänden gegründet, um den Ausbau der
erneuerbaren Energien zu stärken. Die Naturstrom AG kaufte den Strom
zunächst bei Betreibern von Solar-, Wind-, Wasser-, Biomasse- und
Geothermiekraftwerken, die ihre Anlagen mit der staatlich garantierten
Vergütung allein nicht wirtschaftlich betreiben konnten.
Nach der Liberalisierung des Strommarktes 1998 entstanden außerdem
Greenpeace Energy und Lichtblick. Neben den überregionalen Anbietern
agieren im Zuge der Dezentralisierung zunehmend lokale und regionale
Ökostromanbieter auf dem Strommarkt (Regionalstrom,
Bürgerenergiegenossenschaften). 2013 haben erste
Energiegenossenschaften die Dachgenossenschaft Bürgerwerke eG
gegründet, der heute (2019) über 100 Genossenschaften angehören. Aus
Verbrauchersicht sind neben den Preisen Vertragskonditionen wie
Preisgarantie, Vertragsdauer und Kündigungsfristen weitere wichtige
Aspekte.